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Vierschanzentournee: Springen in Innsbruck witterungsbedingt gefährdet

Nach der Hälfte der Vierschanzentournee könnte es am bevorstehenden Wochenende zu einem Kuriosum kommen. Nach aktuellem Stand ist die Austragung des für den morgigen Samstag angesetzten dritten Springens in Innsbruck stark gefährdet und könnte wie bereits 2008 wieder nach Bischofshofen verlegt werden.

Grund für die drohende Absage ist die Wetterprognose für Samstag, die im Moment von einem starken Föhnsturm mit Windgeschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern rund um die Bergisel-Schanze rechnet. „In der Nacht auf Samstag wird der Wind stark anziehen, und sich auf dem Bergisel bis zum Orkan entwickeln“, so Wetterexpertin Monika Weis gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Trifft diese Prognose zu, wäre ein normaler Ablauf nicht möglich und die Gefahr vor allem für die Athleten viel zu groß.

Verlegung nach Bischofshofen oder Austragung am Sonntag?

Hinter den Kulissen sind die Verantwortlichen des Springens daher gezwungen, mögliche Alternative zu prüfen. Ähnlich wie vor sechs Jahren, als zwei Springen in Bischofshofen stattfanden, ist auch diesmal eine Verlegung im Bereich des Möglichen.

Eine weitere Option bringt der Chef des Innsbrucker Organisationskomitees, Alfons Schranz, ins Gespräch, der das Springen natürlich nur im Notfall nach Bischofshofen abgeben würde: „Wir vom OK wären bereit für ein Springen am Sonntag. Es hängen aber viele organisatorische Fragen davon ab, etwa die Fernsehzeiten oder ob wir für den ganzen Tour-Tross genügend Hotelbetten haben.“

Wann eine Entscheidung fällt, ist im Moment noch unklar. Es deutet jedoch einiges darauf hin, dass die Verantwortlichen noch die Nacht zum Samstag abwarten wollen und erst morgen Vormittag endgültig über die Austragung befinden wollen.

NBA: Dirk Nowitzki neuer deutscher Rekordspieler – Sieg im 1137. Match

Dirk Nowitzki hat sich in der Vergangenheit schon aus mehreren Gründen einen Platz in den Geschichtsbüchern der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA gesichert. Am Wochenende sicherte sich der gebürtige Würzburger nun auch den Eintrag als deutscher Spieler mit den meisten Einsätzen und löste damit den bisherigen Rekordhalter Detlef Schrempf ab.

Schrempf, der zwischen 1982 und 2001 in der regulären Saison auf 1.136 Einsätze für die Dallas Mavericks, die Indiana Pacers, die Seattle SuperSonics und die Portland Trail Blaizers kam, wurde von Nowitzki nicht nur durch dessen 1.137 Match in Sachen Einsätze überholt, sondern vom mittlerweile 35 Jahre alten Ausnahmebasketballer beiden erzielten Punkten schon lange in den Schatten gestellt.

Stehen auf Schrempfs Konto 15.761 Punkte, liegt Nowitzki nun schon bei 25.674 Zählern, nachdem er am Samstag auch in seinem Rekordspiel wieder ordentlich punkten konnte. Zum 105:83-Erfolg seiner Dallas Mavericks bei den Chicago Bulls steuerte Nowitzki 18 Punkte. Dabei schaffte der wohl beste deutsche Basketballer aller Zeiten auch noch das Jubiläum, seinen 9000. Zwei- oder Dreipunktewurf aus dem Feld hinzulegen, was in der Geschichte der NBA zuvor nur 18 anderen Spielern gelungen ist. Während andere mehr oder weniger erfolgreich bei diversen Spielchen im Internet sind und sich zudem fragen, ob Stargames Betrug oder seriös ist, hat sich Nowitzki lieber ins Zeug gelegt und einen neuen Rekord aufgestellt.

Mavs auf Play-off-Kurs

Nowitzki, der alle seine NBA-Spiele im Trikot der Dallas Mavericks bestritten hat, trug mit seinen Punkten in Chicago auch dazu bei, dass sein Team als aktueller Achter der Western Conference weiterhin auf Play-off-Kurs liegt. Zwar erscheint äußerst fraglich, ob die Texaner ihren Coup aus dem Jahr 2011, als ein überragender Nowitzki die Mavs zum Titel führte, wiederholen können, doch zumindest die Play-offs sollen anders als letzte Saison nicht wieder verpasst werden.

Tennis: Boris Becker neuer Trainer von Novak Djokovic

Wenige Tage vor Weihnachten gibt es nach langer Zeit einmal wieder eine spektakuläre Nachricht vom deutschen Herren-Tennis, dem in den vergangenen Jahren der Glanz nahezu komplett abhandengekommen ist. Seitdem Boris Becker seinen Schläger beiseitegelegt hat, fehlt in Deutschland ein männliches Aushängeschild.

Just der dreifache Wimbledon-Sieger, der in der jüngeren Vergangenheit deutlich mehr Schlagzeilen mit seinem Privatleben denn in sportlicher Hinsicht schrieb, meldet sich nun zurück im großen Geschäft. Wie diese Woche bekannt wurde, wird Becker künftig den aktuellen Zweiten der Weltrangliste Novak Djokovic trainieren und sich daran versuchen, den Serben wieder an die Weltspitze zu führen.

Überraschend kommt diese Personalie vor allem auch deshalb, weil Becker nach seiner aktiven Karriere noch nicht als Trainer in Erscheinung getreten ist. Lediglich in seinen letzten aktiven Jahren von 1997 bis 1999 war der heute 46-Jährige auch als Teamchef der deutschen Davis-Cup-Mannschaft tätig.

Premiere bei den Australian Open?

Erstmals an der Seite von Djokovic zu sehen sein wird Becker voraussichtlich bei den Australian Open ab Mitte Januar in Melbourne. Dass beide schon Ende Dezember bei den Mubadala World Tennis Championship, einem Showturnier in Abu Dhabi von eher untergeordneter Bedeutung, zu sehen sein werden, ist aber auch nicht ausgeschlossen.

Djokovic, der laut offizieller Mitteilung von sich aus bei Becker angefragt hat, freut sich sehr auf di Zusammenarbeit mit dem Leimener: „Ich bin total begeistert, die Möglichkeit zu haben, mit Boris zu arbeiten. Er ist eine wahre Legende.“

Becker geht derweil davon aus, dem 26-Jährigen weiterhelfen zu können: „Ich werde mein Bestes geben, ihm zu helfen, seine Ziele zu erreichen, und ich bin überzeugt davon, dass wir zusammen großartige Dinge erreichen können.“

Handball-Bundesliga: THW Kiel gewinnt Spitzenspiel in Berlin

Am 17. Spieltag der Handball-Bundesliga hat Meister THW Kiel einen wichtigen Sieg gelandet. Im Spitzenspiel bei den Füchsen Berlin behielten die Kieler Zebras am Sonntag mit 33:28 die Oberhand und sind damit weiterhin der erste Verfolger von Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt, die allerdings bei einem Punkt mehr auch schon ein Spiel mehr absolviert hat.

Während die SG Flensburg-Handewitt mit einem neunmal erfolgreichen Nationalspieler Holger Glandorf einen lockeren 43:24-Kantersieg gegen den Tabellenvorletzten ThSV Eisenach feierte, sahen die erstmals 10.000 Zuschauer in der Berliner Max-Schmeling-Halle eine überragende Vorstellung des THW Kiel. Der Titelverteidiger dämpfte mit einem starken Auftritt die Berliner Titelhoffnungen und die Euphorie in der Hauptstadt, die kurz vor Spielbeginn durch die Bekanntgabe der Vertragsverlängerung mit Manager Bob Hanning bis 2018 zusätzlich angeheizt wurde. Doch schon nach kurzem Abtasten übernahm Kiel mehr und mehr das Kommando und führte bereits zur Pause mit 18:12. Spätestens mit dem 24:15 durch Torhüter Andreas Palicka in der 39. Minute war die Partie entschieden, auch wenn Kiel die enttäuschenden und enttäuschten Berliner am Ende noch auf fünf Punkte herankommen ließ. Herausragender Akteur beim THW Kiel war Marko Vujin mit elf Treffern. Der Berliner Bartlomiej Jaszka und Konstantin Igropulo, die auf jeweils sechs Tore kamen, konnten die dritte Saisonniederlage ihres Teams hingegen nicht verhindern.

Alfred Gislason nicht ganz zufrieden

Trotz des starken Auftritts seiner Mannschaft und des hochverdienten Sieges war Kiels Trainer Alfred Gislason nach dem Spiel nicht rundum zufrieden und verpackte in ein generelles Lob auch etwas Kritik: „Das war insgesamt ein super Spiel von uns und ein klares Signal an die Konkurrenz. Bei unserer Acht-Tore-Führung hätten wir aber besser mit unseren Chancen umgehen müssen.“

Mit einem Sieg im Nachholspiel am 18. Dezember gegen den TBV Lemgo könnte Kiel nun im Nachhinein die Herbstmeisterschaft erringen.

Formel 1: Ross Brawn verlässt Mercedes

Kurz nach dem Ende der Saison, die mit dem vierten Triumph infolge von Sebastian Vettel und Red Bull einen nicht ganz unerwarteten Verlauf genommen hat, vermeldet die Formel 1 eine ebenso unerwartete wie weitreichende Personalie.

So bestätigte Mercedes, dass Teamchef Ross Brawn den Rennstall zum Jahresende verlässt. Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda hatte zwar versucht, den 59 Jahre alten Briten noch umzustimmen, sah am Ende aber ein, dass diese Bemühungen nicht mehr von Erfolg gekrönt sein werden: “Es ist klar, dass man jemanden nicht aufhalten kann, wenn er sich dazu entschlossen hat, zu gehen.“

Ausschlaggebender Grund für die Demission Brawns, der 2009 sein damals frischgebackenes Weltmeister-Team an den schwäbischen Autobauer verkauft, aber das Amt des Teamchefs behalten hatte, waren offenbar unterschiedliche Ansichten bezüglich Brawns weiterer Rolle. Auf jeden Fall sieht Brawn, der einst sowohl bei Benetton als auch bei Ferrari im Hintergrund großen Anteil an den sieben Weltmeistertiteln von Michael Schumacher hatte, nun den richtigen Zeitpunkt gekommen, um sich zu verabschieden, nachdem es bei Mercedes nach zuvor drei enttäuschenden Jahren mit Rang zwei in der Konstrukteurswertung wieder aufwärtszugehen scheint.

Kommende Saison mit Doppelspitze

Die Aufgaben von Brawn bei Mercedes werden indes nicht einem einzigen Nachfolger übertragen, sondern künftig von einer Doppelspitze übernommen. Der ehemalige McLaren-Technikchef Paddy Lowe und Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sind künftig beim Werksteam gefordert und wurden sogleich mit hohen Erwartungen konfrontiert. So erklärte Daimler-Chef Dieter Zetsche nach einer Dankesrede für Brawn, dass Lowe und Wolff nun einen neuen Anlauf unternehmen, sollen beim Versuch “unser Team zum Gewinn der Weltmeisterschaft zu führen.“