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Was ist besser: Regionalsport oder die großen Nationalligen?

Die Frage ist für praktisch jeden Sport und für praktisch jeden Sportfan interessant. Du kennst sie. Die Frage nach dem Besuch im großen Stadion der Bundesliga oder sogar der WM – oder doch lieber in den Regionalsport in ein kleineres Stadion? Ein Problem, das viele Fans beschäftigt, egal ob Hand-, Basket-, oder natürlich auch Fußball. Einige Sportbegeisterte machen es sich einfach, wechseln sich ab und halten sowohl einem großen Verein, wie auch einem kleinen Regionalteam die Treue. Aber was macht den Unterschied aus?

Nun, Regionalsport hat ganz klare Nachteile: Die Vereine sind deutlich ärmer, das merkt man an der Qualität der Spieler genauso, wie an der Ausstattung der Stadien (wenn denn überhaupt vorhanden) und der Fanshops.

Aber es gibt auch viele Vorzüge. Zum einen sind da natürlich ganz klar der Preis der Stadiontickets und die die Lokalität zu nennen. Man kann für den Ticketpreis eines mittelmäßigen Bundesliga-Sitzplatzes oft drei oder vier Spiele seines bevorzugten Regionalvereins ansehen. Außerdem ist das Stadion – wohnt man nicht gerade in München, Hamburg oder Köln – deutlich näher als ihre großen Nationalliga-Brüder. Nicht selten pilgern Regionalsport-Fans sogar zu Fuß zum Stadion. Das ist billiger und dann fällt auch das eine oder andere Bier nicht ins Gewicht, das Auto steht ja zu Hause vor der Tür.

Auch ist die Distanz zwischen Fans und Spielern deutlich geringer. Ein Beispiel gefällig? Im Februar 2014 fuhr ein Fußballverein der Regionalliga Südwest ins Trainingslager nach Belek in der Türkei. Wie selbstverständlich wurde es den Fans ermöglicht, im selben Hotel unterzukommen und an einigen Aktivitäten, wie einem gemeinsamen Abendessen mit Mannschaft und Trainer, teilzunehmen. So etwas kann man bei den Berühmtheiten der Bundesliga oder Nationalmannschaft komplett vergessen. Auch halten viele Hardcore-Regionalliga-Fans die großen Vereine für zu kommerziell, die zu sehr am Geld und zu wenig am Sport interessiert sind. Etwas, dass man durchaus verstehen kann, wenn man die millionenschweren Ablösesummen und Gehälter von Spielern und Trainern sieht.

Dafür haben die großen Spieler und Vereine natürlich andere Vorteile. Sie bieten Stadien ohne Grenzen, das ganz große Spektakel, schier endloses Merchandising und eine Spielinszenierung, wie man sie sonst nicht bekommt. Hat man keine Zeit oder kein Geld fürs Stadion, kann man praktisch jedes Spiel im Internet oder im Fernsehen verfolgen. Sportwetten Fans können bei den großen Spielen bei ihren Einsätzen die Best Odds abgreifen, und alles in allem wird es nicht viel größer. Dafür wird man seinem Lieblingsspieler aller Wahrscheinlichkeit nach nie die Hand schütteln, denn die Kommunikation zwischen Spielern ist gefiltert von Medien und Presse, von den echten Persönlichkeiten bekommt man da nicht viel mit. Dafür ist man Teil des großen internationalen Zirkus um die große Welt des Sports.

So ist es nun letzten Endes eine Geschmacksfrage, ob man den persönlichen kleinen Rahmen einer Regionalsportveranstaltung oder das Mega-Spektakel der Nationalligen bevorzugt. Zum Glück schließt das eine das andere ja nicht aus – viele Fans gehen ein- oder zwei Mal im Jahr ins große Stadion und wetten auf die WM, halten aber ihrem Lokalverein dennoch die Treue. Auf diese Weise bekommt man das Beste aus beiden Welten und kann sich nach Lust, Laune und Geldbeutel entscheiden.