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SC Freiburg: Nach Rosenthal geht auch Kruse – Droht der Ausverkauf?

Nach Rosenthal geht auch Kruse – Droht der Ausverkauf?

Mit 36 Punkten aus den ersten 26 Spielen hat der SC Freiburg die Prognosen vieler Experten, die die Mannschaft von Trainer Christian Streich im Sommer fast traditionell zu den Abstiegskandidaten zählten, eindrucksvoll widerlegt, auch wenn es zuletzt gegen den VfL Wolfsburg (2:5) und bei Borussia Dortmund (1:5) herbe Schlappen setzte. Acht Runden vor Schluss hat Freiburg jedenfalls noch alle Chancen auf die Europa League und darf bei nur drei Punkten Rückstand auf den vierten Platz sogar von der Champions League träumen. Dieser Erfolg hat aber wie so oft bei kleinen Vereinen seinen Preis. Bereits vor zwei Wochen gab Jan Rosenthal bekannt, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern und den Breisgau im Sommer ablösefrei in Richtung Eintracht Frankfurt zu verlassen.

Und nach Medienberichten vom Wochenende steht der Abgang des zweiten Leistungsträgers unmittelbar bevor. So wird Max Kruse, der über weite Strecken der Saison mit Rosenthal den Angriff bildete, aber auch auf der rechten offensiven Außenbahn zu den herausragenden Akteuren zählte, von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machen und trotz laufenden Vertrages wohl für rund 2,5 Millionen Euro zu Borussia Mönchengladbach wechseln. Vor dem anstehenden Duell Freiburg gegen Gladbach am nächsten Wochenende ist die offizielle Bestätigung zwar noch nicht erfolgt, doch scheinen die Gespräche weit gediehen.

Neben Kruse weitere Abgänge?

In Freiburg muss man sich aber wohl damit abfinden, im Sommer zumindest in der Offensive einen Neuaufbau starten zu müssen, zumal mit Linksaußen Daniel Caligiuri noch ein wichtiger Spieler eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag hat und in der Bundesliga bei zahlreichen Vereinen wie unter anderem auch Gladbach, Bayer Leverkusen oder Hannover 96 stößt. Der mögliche Abgang von Max Kruse dürfte für den kleinen Klub aus Freiburg sicherlich schwer zu kompensieren sein, da die wirtschaftlichen Verhältnisse keine großen Sprünge erlauben.
Aber auch in der Defensive verfügt der Sportclub mit Fallou Diagne oder Oliver Sorg sowie Keeper Oliver Baumann über einige Spieler, die in den Notizblöcken anderer Klubs stehen dürften.

2 Kommentare zu „SC Freiburg: Nach Rosenthal geht auch Kruse – Droht der Ausverkauf?“

  • stuben_rocker:

    Ich denke nicht, dass Freiburg sich erlauben kann, von der Champions League zu träumen. Natürlich sind es derzeit nur 3 Punkte auf den Qualifikationsplatz, aber für den vierten Platz und den damit verbundenen Endspurt zum Saisonende, ist das Team nicht gefestigt genug. Sympathien hege ich für den SC Freiburg durchaus, aber realistisch betrachtet, braucht man keine Träumereien veranstalten.

    Dass die Mannschaft nach Saisonende wiederum auseinandergerissen werden und zumindest anfangs nur um den Klassenerhalt spielen wird, ist der Fluch der kleinen Vereine. Ich wünschte mir, es würde anders laufen, doch man muss gleichzeitig bedenken, dass die Transfereinnahmen eine feste Größe im Etat des SCF sind. Eine Variable, die auch meinem Lieblingsverein, dem FC Hansa, über Jahre abhanden gekommen ist und zum finanziellen (Fast-)Ruin geführt hat, was selbstverständlich dann auch die sportliche Leistung betrifft. Immerhin ist Hansa nach 10 Jahren Bundesliga (nacheinander) mittlerweile in der Dritten Liga angelangt. Auch, weil keine größeren Transfereinnahmen mehr verbucht werden konnten (nicht einmal für Toni Kroos).

    Andererseits freut man sich als Fan eines kleineren Vereins ja doch einfach über die Ligazugehörigkeit und ist dem Verein auch in Liga zwei oder eben drei treu.

    Um nochmal auf das Champions-League-Thema zu kommen: Wäre es wirklich wünschenswert, einen Verein in der Ausscheidung zu haben, der gleich wieder rausfliegt und somit keine Punkte für Deutschland holen kann? Denn ich denke nicht, dass die Breisgauer dieser Belastung gewachsen wären.

    Um noch etwas Positives anzumerken: Freiburg hat eine hervorragende Nachwuchsarbeit (zertifiziertes Jugendzentrum), ein sehr positives Image und tolle Fans – das sind Bausteine für einen weiteren dauerhaften Verbleib in der Liga.

  • hbss:

    Ich gehe davon aus, dass Freiburg diese Spieler verlieren wird. Wer aber mal in die Vergangenheit von Freiburg schaut, der wird sehen, dass schon oft viele Leistungsträger den Verein verlassen haben, ohne dass es gross abwärts ging. Gerade Freiburg und andere „kleine“ Bundesligavereine leben vom Wechsel und von der Kraft, neue Spieler relativ problemlos integrieren zu können.

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