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FC Bayern München: Rekordtransfer steht bevor – 40 Millionen Euro für Javi Martinez

 

In der Bundesliga steht nach bislang eher unspektakulärer Transferperiode die teuerste Spielerverpflichtung aller Zeiten kurz bevor. Die offizielle Verkündung steht zwar noch aus, doch darf man getrost davon ausgehen, dass der Wechsel von Javi Martinez von Athletic Bilbao zum deutschen Rekordmeister in der kommenden Woche endgültig über die Bühne geht.

Alles klar mit Martinez?

Wäre hinter den Kulissen nicht schon längst alles klar, hätte sich Bayern-Präsident Uli Hoeneß sicherlich nicht so weit aus dem Fenster gelehnt und davon gesprochen, dass der Aufsichtsrat bereits “grünes Licht“ gegeben habe. Zudem wurden Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge und Finanzchef Karl Hopfner am Freitag in München bei Gesprächen mit den Beratern des spanischen Nationalspielers gesichtet, bei denen laut “Bild“ die letzten Details des nun unterschriftsreifen Vertrages bis 2017 ausgehandelt wurden.

Nur noch mit Athletic Bilbao gilt es Kleinigkeiten zu klären, doch da der 23 Jahre alte Defensiv-Allrounder, der auch in der Innenverteidigung spielen kann, in München aber für die Doppelsechs neben Bastian Schweinsteiger vorgesehen ist, in seinem noch bis 2016 laufenden Vertrag über eine Ausstiegsklausel verfügt, haben die Basken keine Möglichkeit, den Transfer zu verhindern. Allerdings wird der FC Bayern nicht umhin kommen, die festgeschriebenen 40 Millionen Euro zu bezahlen, womit Javi Martinez zum teuersten Transfer der Bundesliga-Geschichte wird und seinen neuen Teamkollegen Mario Gomez, für den die Münchner einst 35 Millionen Euro an den VfB Stuttgart überwiesen, ablöst.


Athletic Bilbao möchte FIFA einschalten!

Allerdings nimmt der Transfer skurrile Formen an, denn der spanische Verein erwägt die FIFA einzuschalten, da deren Regularien besagen, dass ein Spieler unter 28 Jahren, der einen Vertrag bei einem anderen Verein unterzeichnet, seinen aktuellen Vertrag beim Noch-Club einzuhalten. Sollte die FIFA Athletic Bilbao Recht geben, dann könnten die Bayern harte Sanktionen erwarten. Im Raum stehen Geldstrafen sowie ein Kaufverbot der nächsten zwei Spielzeiten. Es bleibt also abzuwarten, was geschehen wird. Dies ist durchaus keine neue Situation, denn beim Transfer von Roy Maakay vom spanischen Verein Deportivo La Coruña zu den Münchnern, zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. So wurde über Wochen immer neue Forderungen seitens der Spanier aufgestellt, die von den Bayern erfüllt werden sollten.

Martinez sein Geld wert?

Die Rekordsumme von 40 Millionen Euro ruft natürlich die Frage auf, ob der Spanier so viel Geld wert ist. Beim Gewinn der EM 2012 spielte Javi Martinez jedenfalls nur eine Nebenrolle und kam nur in der Vorrunde zu einem Kurzeinsatz gegen Irland. Und mit der spanischen Olympia-Auswahl, die mit ihm als Führungsspieler als Mitfavorit auf Gold gehandelt wurde, schied der 1,90 Meter große Profi sang- und klanglos bereits nach der Gruppenphase aus.

Nichtsdestotrotz verspricht man sich in München viel von Javi Martinez, der mit seiner Dynamik und seiner enormen Kopfballstärke nicht nur abräumen, sondern zugleich auch im Spiel nach vorne Akzente setzen soll. Als Folge des bevorstehenden Transfers, liebäugelt derweil Anatoliy Tymoshchuk, dessen Einsatzchancen sicher nicht größer werden dürften, schon mit einer Rückkehr in seine Heimat und soll mit Dynamo Kiew in Kontakt stehen. Derweil muss wohl der ein oder andere Etablierte häufiger auf die Bank als bislang. Gefährdet sind neben Luiz Gustavo vor allem Toni Kroos und Thomas Müller, die nun wohl zusammen mit Neuzugang Xherdan Shaqiri um nur einen freien Platz in der offensiven Dreierreihe neben Arjen Robben und Franck Ribery kämpfen müssen.

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