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TSG 1899 Hoffenheim: Der freie Fall des Tim Wiese

Der freie Fall des Tim Wiese

Als Tim Wiese im Frühjahr des vergangenen Jahres noch als Torhüter des SV Werder Bremen von Angeboten anderer renommierter Vereine sprach und ankündigte, zur kommenden Saison zu einem Klub mit großen Ambitionen auch in der Champions League zu spielen, wurden unter anderem Real Madrid und der AC Mailand als Interessenten gehandelt. Umso größer war dann aber das Gespött, als Wiese schließlich seinen Wechsel zur TSG 1899 Hoffenheim bekannt gab, die von internationalem und auch nationalem Renommee dann doch ein gutes Stück entfernt ist.

Allein mit dem Gespött hätte Wiese sicherlich leben können, doch lief es für den 31-Jährigen im Kraichgau von Anfang an nicht rund, obwohl er vom im Spätherbst entlassenen Trainer Markus Babbel sofort zum Kapitän ernannt wurde. Beginnend mit dem peinlichen 0:4 in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Regionalligisten Berliner AK setzte eine schleichende Entwicklung eine, die auch aufgrund einiger Patzer und nur selten überzeugender Leistungen schließlich darin mündete, dass Wiese schon vor der Winterpause der sicherlich nicht überragende Belgier Koen Casteels vorgezogen wurde und Ende Januar dann der Brasilianer Heurelho Gomes, der eineinhalb Jahre lange kein einziges Pflichtspiel bestritten hatte, von den Tottenham Hotspurs losgeeist wurde.

Wiese vor dem Absprung?

Seitdem ist Wiese nur noch die Nummer drei und stand unter dem neuen Coach Marco Kurz noch kein einziges Mal im 18er-Kader. In diesen dürfte der ehemalige Nationalkeeper auch kaum mehr zurückkehren, weil er sich abseits des Platzes nach dem Eklat an Rosenmontag, als er gemeinsam mit Teamkollege Tobias Weis nach Pöbeleien aus einer Diskothek geworfen wurde, einen neuerlichen Fehltritt leistete und sich lange nach einem Handballspiel noch nach Mitternacht im VIP-Raum der Mannheimer SAP-Arena aufhielt.

Als Konsequenz daraus darf Wiese ab sofort nicht mehr mit der Mannschaft trainieren. Mit einer Rückkehr in den Kader ist ebenso wenig zu rechnen wie mit einem Verbleib über die laufende Saison hinaus.

2 Kommentare zu „TSG 1899 Hoffenheim: Der freie Fall des Tim Wiese“

  • stuben_rocker:

    Ich muss klar sagen, dass ich mit Tim Wiese kein Mitleid habe.

    1. Er ist Multimillionär und kann wahrscheinlich zumindest im Ausland bei international erfolgreichen Clubs jederzeit anfangen, falls er keine überzogenen Gehaltsvorstellungen hat.
    2. Man leistet sich als professioneller Sportler keine Eskapaden, auch nicht außerhalb der Trainingszeiten. Der Spieler, so wie die meisten Bundesligaspieler, ist so dermaßen priviligiert und muss nie wieder arbeiten gehen – hat dennoch Anhänger und Einnahmequellen außerhalb des Fußballs (Werbung und Co.), dass er dafür nach normalen Maßstäben vor Dankbarkeit im Boden versinken sollte. Verlangt aber gar keiner, ich natürlich auch nicht. Man darf aber verlangen, dass er sich unterordnet und seinen Beruf gewissenhaft ausübt. Zur gewissenhaften Ausübung gehört es auch, dass nächtliche Saufgelage nicht vorkommen.
    3. Hat er einen Vertrauensvorschuss missbraucht.
    4. Wenn man schon vollkommen aus dem Kader fliegt und nicht einmal mehr mit der Mannschaft trainieren darf, dann sollte man sich schnellstmöglich einen neuen Verein suchen. Warum nicht einfach mal einen Zweitligaverein? Ich bin mir sicher, dass er sofort bei Sandhausen, Ingolstadt oder Paderborn anfangen könnte.

  • hbss:

    Es geht immer wieder abwärts wenn es mal einen Knick gab. Auch bei Ballack ging es nur noch in die Tiefe seit der Ohrfeige durch Lahm. Vielleicht ist es eine Schwächer der Psychologen aber es war mir bei ‚Wiese klar, als er zu Beginn der Saison immer wieder daneben griff, dass er bald nicht mehr auf den Platz schafft. Evt war auch die EM entscheidend, denn wer Sport macht, weiss wie frustrierend es auf der Bank ist.

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